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Hessisches Jazz Podium 2012

27. - 30. September 2012 im Jazzinstitut,  der Bessunger Knabenschule,
Ludwigshöhstr. 42, 64285 Darmstadt und in der Pauluskirche

Felix Roßkopf Trio / Psychiatrio / Parallaxe / Irène Schweizer / SQUAKK / United Colours of Bessungen / Frankfurt Jazz Trio / Gabriele Hasler

gefördert von:

  • Ministerium für Wissenschaft und Kunst des Landes Hessen
  • Stadt Darmstadt
  • Hessischer Rundfunk, hr2

 

 

Intro

Ein Musiker hat gesagt:
Kunst beginnt dann wahr und wirklich zu werden,
wenn du überhaupt nicht mehr verstehst,
was du tust und was du weißt,
wenn dann nur noch eine Energie in dir bleibt,
die um so kraftvoller wird, je mehr du sie zügelst,
reduzierst, verdichtest.

Henri Matisse, „Jazz“
Liebe Freundinnen und Freunde des Wirklichen, der Energie, des Jazz,
bereits zum vierten Mal begrüßt Sie der Förderverein für den zeitgenössischen Jazz in Darmstadt zum Hessischen Jazzpodium und zur Verleihung des Landesjazzpreises. Wir präsentieren Musiker, die ‑ wie Henri Matisse in seinem Künstlerbuch „Jazz“ schreibt ‑ nicht bei dem stehen bleiben, was sie wissen und können, sondern sich ganz der Energie des Augenblicks verschrieben haben, die Kunst lebendig und wirklich werden läßt.

Das Abenteuer des Wirklichen: gehen Sie mit uns auf eine faszinierende Reise durch die verschiedensten Stile, Temperamente
und Besetzungen! Wir starten am Donnerstag mit einem kontrastreichen
Klaviertrio-Abend mit den Darmstädter Pianisten Felix Roßkopf und Steffen Stütz. Am Freitag schlagen wir dann einen weiten Bogen von Hessen in die Welt, in dessen Zentrum die Solo-Performance der Grande Dame des freien Jazz, Irène Schweizer, steht. Das Quartett des Wiesbadener Trompeters Daniel Schmitz eröffnet den Abend ‑ und Posaunist Christoph
Thewes wird, verstärkt um Rudi Mahalls Bassklarinette, den
furiosen Schlußpunkt setzen.

Der Samstag steht ganz im Zeichen des Hessischen Jazzpreises. Thomas Cremer, Frankfurter Schlagzeuger und Motor der lokalen Jazzszene, wird sein preiswürdiges Können mit seinem exquisiten Trio unter Beweis stellen. Dem haben wir mit Jürgen Wuchners „United Colors of Bessungen“ eine Allstar-Band aus dem globalen Dorf zur Seite gestellt, die letztes Jahr eine spektakuläre Wiedergeburt im Frankfurter Palmengarten feiern konnte.

Ja, und warum tauchen Sie beim Sonntagnachmittagsworkshop mit Gabriele Hasler in der Pauluskirche nicht einmal mit der eigenen Stimme ins Klangbad? Auch die Nur-Zuhörer können sich am Abend auf eine atmosphärische Abschlußperformance mit hundertfachem freien Stimmenklang im Kirchenschiff freuen, die unser Festival beschließen wird.

In einer Zeit, die unsere Ohren täglich mit virtuellen musikalischen Fertiggerichten ohne Nährwert überschwemmt, halten wir daran fest, dass es vornehmste Aufgabe des Jazzmusikers ist, zum Wirklichen vorzustoßen. Jazz, wie wir ihn verstehen, ist gezügelte Energie, ist radikale Augenblickskunst und lebt einzig durch die leibhaftige Begegnung von Spielern und Zuhörern. Das unfertige, wirkliche Leben statt des perfekten Faksimile: nutzen Sie die Chance, während vier Festivaltagen an dieser Erfahrung von Lebendigkeit teilzuhaben!
Herzlich danken wir unseren großzügigen Unterstützern: dem Land
Hessen, der Stadt Darmstadt, unseren Sponsoren - und den Mitgliedern
unseres Vereins, deren Engagement dieses Jazzpodium erst möglich macht!
Ihr Michael Bossong
Verein zur Förderung des zeitgenössischen Jazz in Darmstadt e.V.

Eintrittspreise

Donnerstag: € 12,- / erm. 10,- / erm. U21*: 5,-
Freitag: € 20,- / erm. 15,- / erm. U21*: 5,-
Samstag € 20,- / erm. 15,- / erm. U21*: 5,-
Sonntag: € 8,- / erm. 5,-
Festivalpass: € 35,- / erm. 25,-
(für alle Konzerte außer Workshop)
* U21: Ermäßigter Eintritt für Jugendliche unter 21 Jahren nur an der Abendkasse
Workshopteilnahmegebühr: € 20,- / erm. 15,-

Donnerstag, 27.9.

Gewölbekeller unterm Jazzinstitut, 20.30 Uhr

Felix Roßkopf Trio

Nach einem vielbeachteten CD-Release-Konzert mit seinem Quartett "Besaxung" im letzten November haben wir den jungen Darmstädter Pianisten Felix Roßkopf eingeladen, sich nun auf dem Jazzpodium im Trioformat zu präsentieren.

Felix Roßkopf ist mit dem Klavier groß geworden, hat bereits etliche Jazzpreise gewonnen, ist Mitglied des Landesjugendjazzorchesters und kann trotz seiner Jugend bereits auf internationale Konzerttätigkeit als Solist und in diversen Ensembles zurückblicken.

Unterstützt von den Kölnern Oliver Lutz und Thomas Sauerborn verspricht der mittlerweile in Berlin ansässige Pianist Eigenkompositionen, "die ein melodisch geprägtes Fundament bieten, dessen Motive im spontanen Spiel aufbrechen, sich entwickeln und an unbekannten Ufern wieder zusammenfinden".

Felix Roßkopf (p), Oliver Lutz (b), Thomas Sauerborn (dr)

Psychiatrio

Das Einzige, was man vom "Psychiatrio" erwarten kann, ist das Unerwartete. Die Musik kann wunderschön ruhig und leise oder wunderbar schnell und vorlaut oder einfach nur unerhört sein.

Das Konzept der Band basiert auf Freiheit und Interaktion - die Musik entsteht im Moment des Spielens selbst. Es gibt keine Arrangements – alles ist Improvisation.
Gary Fuhrmann, Träger des Wormser Jazzpreises und seit Jahren vielseitiger Saxofonvirtuose im Rhein-Main, gründete 2007 „Psychiatrio“ und arbeitete mit unterschiedlichen Musikern und Besetzungen - wie Rainer Böhm , Erwin Ditzner , Lömsch Lehmann und anderen.

 

Der Koffertrommler Marco Bruckdorfer spielt mit Koffern. Er spielt auch gerne mit Lampen und Milchkannen. Und weil er seine Dachbodentür nicht mitnehmen kann zum Gig, sampelt er sie, um auch diesen Klang im Live-Repertoire zu haben. Die Grooves sind einfach und die ausgetüftelten Sounds wirken so zufällig und lässig, als würde jemand bei der Gartenparty mal eben auf der Bierkiste einen Rhythmus mittrommeln.


Steffen Stütz spezialisierte sich auf elektrische Tasteninstrumente, die noch aus der Zeit vor der digitalen Revolution stammen: Sie haben wunderbare Namen wie Rhodes, Wurlitzer, Hohner Clavinet und Mini-Moog und besitzen altmodische Eigenschaften, die auch das Spiel des vielseitigen Darmstädter Pianisten auszeichnen: Charakter und Wärme.

Gary Fuhrmann (cl), Steffen Stütz (keyb), Marco Bruckdorfer (sc) 

Freitag, 28.9.

Bessunger Knabenschule,  20 Uhr

Parallaxe


Ein Spiel mit Perspektive und Wahrnehmung, mit Bezugspunkten,
die sich unmerklich verschieben, bis aus scheinbar vertrautem Material ein ganz ungewohntes Bild entsteht – das ist es, was Daniel Schmitz, Oliver Maas, Jan Oestreich und Christian Fischer vorschwebte, als sie im Jahr 2003 ihre Band auf den programmatischen Namen „Parallaxe“ tauften.

Auf dem Boden einer langjährigen Freundschaft und tiefen Verbundenheit kristallisierte sich dann im Verlauf der intensiven Zusammenarbeit eine sehr emotionale und authentische musikalische Sprache heraus, der die feste Verwurzelung in der Geschichte des Jazz stets anzuhören ist.

Eigenkompositionen, Spontaneität, intensive Interaktion und eine kräftige Portion augenzwinkernden Humors sind die Basis für die Synthese freier und formal bezogener Improvisationsweisen, in deren Mittelpunkt das Schaffen atmosphärischer Spannungsbögen steht.

Daniel Schmitz (tr), Oliver Maas (p), Jan Oestreich (b), Christian Fischer (dr, Tablas, Sitar)

Irene Schweizer, piano solo

„Mit zwanzig Jahren fand ich, Musik, das sei jetzt mein Beruf. Damals aber hätte ich nie und nimmer geglaubt, dass ich auch mit siebzig Jahren noch auftreten würde. Und jetzt spiele ich mit siebzig mehr denn je. Mit siebzig aber muss man nichts mehr, man darf. Das gibt einem ein Gefühl von Freiheit.“

„Es ist lustig. Ich habe früher in meinem Trio ja Jazz-Standards gespielt. Das hat immer allen gut gefallen. Dann aber, Mitte der siebziger Jahre, gab ich am Zürcher Jazzfestival ein erstes Free-Music-Konzert mit Musikern der Berliner Szene. In einer Schlagzeile des Tages-Anzeigers stand damals: „Früher konnte sie noch spielen, heute ist sie übergeschnappt.“ Unterdessen ist es aber umgekehrt. Heute, da ich wieder vermehrt auf mein früheres Repertoire zurückgreife oder Stücke von Mal Waldron, Don Cherry und Monk spiele, will das Publikum von mir nur noch Free Music hören.“

„Obwohl die Gewalt gerade wieder allgegenwärtig ist in der Welt, ist es doch ganz anders als in den 60er-Jahren. Vielleicht bin ich auch nur älter geworden. Ich habe jedenfalls nicht mehr das Bedürfnis, zu stampfen und dieses Powerplay zu spielen – ich kann es auch nicht mehr. Ich muss mich nicht mehr wehren, und ich bin auch nicht mehr die einzige Frau, die Jazz spielt.“

„Ich habe in letzter Zeit die afrikanische Musik aufgearbeitet, die ich
eigentlich von Dollar Brand her aus den 60er-Jahren schon kannte.
Diese schönen, fast hymnischen Stücke neu zu interpretieren, das
ist wunderbar.“

Die 19jährige Irène Schweizer arbeitete noch als Sekretärin,
als sie 1960 das Amateur-Jazzfestival in Zürich gewann. Der
1. Preis für das „Fräulein Schweizer“: ein Päckchen Zigaretten
und ein Herrenhemd (denn Frauen waren nicht vorgesehen).
Auf den Zürcher Jazzbühnen der 60er Jahre traf sie Abdullah
Ibrahim und Cecil Taylor und fand so zum Free Jazz. Die Pianistin
und Schlagzeugerin wurde zu einer der wichtigsten Exponentinnen
dieser Musik in Europa und wir sind stolz darauf, dass wir
die Pianistin dazu bewegen konnten, für einen Soloauftritt nach
Darmstadt zu reisen. Man darf gespannt sein, welche musikalische
Facetten von Irène Schweizer an diesem Abend in der Knabenschule
zu hören sein werden.

Squakk

Die Jazzband SQUAKK ist klein, schnell und akustisch, lernte sich vor 3 Jahren bei einem gemeinsamen Konzert mit Uli Gumpert in Berlin kennen und absolvierte seitdem zahlreiche Konzerte u.a. in der Ukraine, in der Schweiz und in New York. Zuerst im Trio agierend, wurde die Gruppe nun mit Rudi Mahall zum Quartett erweitert.

Griener und Roder arbeiten und leben seit Jahren in Berlin und bilden dort eine der angesagtesten Rhythmusgruppen der europäischen Free Jazz und Improvisationsszene.

Mit Thewes und Mahall zusammen agieren sie in einem eigenständigen
Musikkosmos, zu dem Ernst-Ludwig Petrowsky anlässlich ihrer ersten CD-Veröffentlichung schrieb:

‚‘....Vitalität, Spontanität, Intelligenz plus Swing, Drive und Groove, gegossen in die verschiedenen Formen von eigenwillig -einfallsreichen Improvisationen bzw. Kompositionen, deren teilweise vertracktes Material mit spielerischer Leichtigkeit vorgetragen wird.....‘‘

Beim Konzert in Darmstadt stellen die Squakker mit dem einzigartigen
Bassklarinetisten Rudi Mahall ihr neues Programm in Quartetbesetzung vor.

Christof Thewes (tb), Rudi Mahall (b-cl), Jan Roder (b), Michael Griener (dr)

Samstag, 29.9.

Bessunger Knabenschule 20:00 Uhr

United Colors of Bessungen

Niemand versteht es, mit so lässigem Charme die Devise „Think global, act local“ musikalisch in die Tat umzusetzen wie Jürgen Wuchner. Der Bassist, Komponist, Lehrer an der Tonakademie, Gründer des jährlichen Workshops „Jazz Conceptions“, Träger des Landesjazzpreises 1996 und einfach die prägende Persönlichkeit der Darmstädter Jazzszene, vereint in den „United Colors of Bessungen“ die unterschiedlichsten Musiker in einer Großbesetzung, die ganz vom Temperament ihres Bandleaders geprägt ist. Gemeinsam mit Uli Partheil leitet Wuchner auch die Jazz & Pop
School Darmstadt. Die dort unterrichtenden Musiker bilden den Grundstock der “United Colors of Bessungen”. Dazu gesellen sich handverlesene Gäste aus aller Herren Länder. Mit dem in Darmstadt bestens bekannten Österreicher Wolfgang Puschnig wird an diesem Abend ein Saxophonist und Flötist der Extra-Klasse seine Klangfarbe zu den Colors of Bessungen beisteuern.

Wenn der Musik dieser Band aus vielen Persönlichkeiten trotzdem nichts Beliebiges anhaftet, so liegt das vor allem an den charakteristischen Kompositionen Wuchners, die das Ganze zusammenhalten. Während seines Afrika-Aufenthalts entstanden eine Suite nach dem Gedichtzyklus „Chants d‘Ombre“ von Leopold Senghor sowie eine Hommage an die „Quartiers de Dakar“. Wuchner ließ sich von der Sklaven-Insel „Île de Gorée“ vor der Küste Senegals und von der Fliegerlegende Jean Mermoz inspirieren, der 1930 als erster den Direktflug vom Senegal nach Brasilien wagte. Die Stücke sind von bestechender melodischer Einfachheit und gleichzeitig mit überraschenden Taktwechseln und rhythmischen Überlagerungen gespickt. Es erscheint nur folgerichtig, dass Jürgen Wuchner mit Janusz Maria Stefanski und Bertram Ritter diese vertrackten rhythmischen Aufgaben zwei hervorragend interagierenden Individualisten am Schlagzeug anvertraut hat. Nach längerer Pause feierte die Band im letzten Sommer ein umjubeltes Comeback im Frankfurter Palmengarten, das mittlerweile auch auf CD dokumentiert ist. Der Hessische Rundfunk bescheinigte den United Colors „Stücke geprägt von erdigem Groove, bluesgetränkt mit ungeraden, vertrackten Metren. Eine sehr zupackende Musik, die nicht verkopft wirkt.“ Das ist das Mindeste, was Sie von den United Colors of Bessungen erwarten dürfen.

Jürgen Wuchner (ld, b), Wolfgang Puschnig (as, fl), Thomas Siffling (tr), Andreas Pompe (ts), Uli Partheil (p), Janusz Maria Stefanski (dr), Bertram Ritter (dr)

Frankfurt  Jazz Trio

Preisverleihung an Thomas Cremer, Laudatio: Jürgen Schwab

Als Verein, der sich die Förderung des zeitgenössischen Jazz auf die Fahnen geschrieben hat, fragen wir uns immer wieder: Was ist heute zeitgenössisch? Wie klingt eine Musik, die nicht in Klischees und erstarrten Traditionen verharrt, sondern lebendig und immer auf der Suche nach neuen Ufern ist?

Das diesjährige Preisträgerkonzert gibt auf diese Frage eine vielleicht überraschende Antwort. Denn das Frankfurt Jazz Trio hat sich keiner Spielart des experimentellen Jazz verschrieben, sondern zelebriert „die hohe Kunst eines klassischen, transparenten und
hoch präsenten Trio-Jazz, die mit souveränem Können und Wissen gezeigt wird“ (Frankfurter Rundschau). Interaktion, höchste Spielkultur und Understatement sind die Kennzeichen dieser Band. Die drei Musiker umschiffen souverän alle Klischee-Klippen und heben sich so von zahllosen „nur“ virtuosen Piano-Trios ab.

Jazzjournalist Wolfgang Sander beschreibt seine Konzerterfahrung mit dem Frankfurt Jazz Trio so: „Was Olaf Polziehn mit wunderbar kultiviertem Anschlag an motivisch-thematischem Ideengut entlässt, ist nicht nur musikalische Substanz, die durch Thomas Cremers differenziert verwendete Jazzbesen ornamental herausgeputzt wird. Der Schlagzeuger agiert hier bisweilen fast schon wie ein Goldschmied, der aus den ohnehin schon glänzenden Klaviertönen ein wertvolles Collier aus rhythmisch-melodischharmonisch funkelnden Edelsteinen formt. Dazu passt auch der profunde Kontrabass von Martin Gjakonovski, der den dreistimmigen Dialog komplettiert, als erklinge nur ein einziges, zur Harmonie fähiges Instrument.“

Mit dem neuen Programm „Our Favorite Things“ zeigt Thomas Cremer, dass für ihn Werke von Earl Hines über Ornette Coleman bis zu aktuellen Eigenkompostionen gleichermaßen zum Horizont der Jazz-Tradition gehören. Die drei Frankfurter Musiker werden im Preisträgerkonzert auf dieser Basis als heutige Musiker ihre lebendige, zeitgenössische Version klassischer swingender Musik zeigen.

Wir gratulieren Thomas Cremer herzlich zum Hessischen Jazzpreis 2012 und freuen uns, mit dem Frankfurt Jazz Trio eine Band präsentieren zu können, die wie kein anderes Band-Projekt Cremers die Persönlichkeit und das musikalische Temperament des Preisträgers spiegelt: lebendig, spannend - und dabei hinreißend nonchalant.

Thomas Cremer (dr), Olaf Polziehn (p), Martin Gjakonovski (b)

Sonntag, 30.9. Pauluskirche

14:00 Workshop
20:00 Abschlusskonzert

Gabriele Hasler - Klangbad der 100 Stimmen

Vor zwei Jahren feierte Gabriele Haslers „Klangbad der 100 Stimmen“ seine Darmstädter Premiere - und stieß auf eine so überwältigende Resonanz, dass wir uns entschlossen haben, dieses außergewöhnliche Erlebnis von Raum und Klang anläßlich des Jazzpodiums noch einmal stattfinden zu lassen. Wolfgang Knauer, Leiter des Jazzinstituts, über die Erfahrungen beim letzten Darmstädter Klangbad: „Gabriele Hasler versteht es, jede Scheu schnell abzubauen, jeden dort abzuholen, wo er oder sie steht, und dort einzubinden, wo er oder sie sich am wohlsten fühlt. Das Ergebnis war ein spürbar faszinierendes Erlebnis für die
mitmachenden Sängerinnen und Sänger aller Altersgruppen und tatsächlich ein Klangbad auch für die Zuhörer. Zwischen die  „Chor“- Passagen setzte Hasler Solopassagen, in denen sie deutlich machte, dass das eine mit dem anderen zu tun hat. Die Suche nach dem Klang der 100 Stimmen ist gar nicht so verschieden von der Suche nach den 100 (und mehr) Klängen ihrer eigenen Stimme. In Darmstadt waren die Rückmeldungen überwältigend: ‚Macht das bitte wieder!‘, hörten wir von allen Seiten.“

Dieser Aufforderung kommen wir gerne nach: Wir laden alle ein, die Lust haben, am Sonntagnachmittag unter der kompetenten und einfühlsamen Anleitung von Gabriele Hasler die Möglichkeiten der eigenen Stimme zu erkunden. Zwischen Lachen und Tönen, Lauschen und Schreien, Ober- und Untertönen, Minimal Patterns und Improvisation bewegen sich die Wellen dieses Klangbads. Die Ergebnisse werden am Abend in einem Konzert präsentiert. Sängerische Vorbildung oder Erfahrung ist für die Teilnehmenden ausdrücklich keine Voraussetzung.

Gabriele Hasler erhielt ihre Ausbildung u.a. am Berklee College of Music, Boston, USA. Seit vielen Jahren ist sie als Sängerin/ Komponistin/Lyrikerin im Bereich Jazz und improvisierter Musik tätig und gilt als eine der kreativsten und eigenständigsten Stimmen in der europäischen Szene. Mit ihrem langjährigen Quartett Gabriele Hasler & Foolish Heart war sie bei zahlreichen internationalen Festivals zu Gast. 1985 erhielt sie den SWF Jazzpreis.
Gabriele Hasler
Gesang & Leitung